Bei uns im Haus bin ich die "Oma". Passt auch; bin ich doch im März dieses Jahres in der zweiten Lebenshälfte angekommen. Unser Leben ist: Manchmal unstet und mit Herzrasen verbunden, manchmal viel zu schnell, manchmal unsagbar traurig. Und doch voller schöner Augenblicke, gefüllt mit wunderbaren Überraschungen, erfüllt mit herrlichen, entspannenden Kuschelstunden und voller Harmonie und tiefsten Glücke. Völlig zufrieden liegen da vor unseren Füßen unsere neun Hunde (Leon und Flora fest neben Isabell). Sie schlafen, blinzeln, manch einer schnarcht, da ein Seufzer....Paulchen auf dem Rücken, tief schlafend streckt er die Beine in die Luft.
Dazwischen ein Großteil unserer kleinen Tiger, schnurrend auf der Couchlehne, Alice neben mir, Ronja zu meinen Füßen. Da laufen Smokey, Mirchen und Jamali an den Schnauzen der Hunde vorbei, nicht
ohne ein zärtliches Stupsen von Nase zu Nase!. Leise, entspannt und voller Zufriedenheit, manchmal auch sehr müde, genießen wir mit unseren Tieren diese gemütlichen Abende. Aber es gibt auch Abende
da kommt Jonny nicht zur Ruhe ....aufgeregt schreckt er dann hoch, bellt und dreht sich, schwer zu beschreiben!
In so seiner großen Familie ist Zeitmanagement ein großes und wichtiges Wort; wir "teilen" uns auf und ergänzen uns auf eine besondere Art und Weise, auch ohne Worte. Nur manchmal kann es chaotisch
werden; sprich völlig unerwartete Tierarztbesuche, sprichwörtliche Notfälle in denen nur Mama Isabell einspringen kann.....Es sind diese Fälle, bei denen man "fünf gerade sein lassen muss".
Schon immer war der Bauernhof mein Leben; hielten doch schon die Eltern Kühe, Schweine, Geflügel und auch Pferde, Nutztiere freilich damals. Heute ist der Bauernhof zu anderem Leben neu erwacht. Die Liebe zu unseren vierbeinigen Gefährten, die mir buchstäblich fast in die Wiege gelegt wurde, erlebe ich heute auf eine andere Art und Weise.
Flexibel sein und das manchmal von einer Sekunde auf die andere, schnell reagieren ohne Fragen zu stellen, Aufgeschlossenheit, hoher Einsatz und Reflektionsbereitschaft bezüglich des eigenen Tuns das
sind Eigenschaften meines Wesens.
Schwere Verluste erschütterten unsere Familie mit dem Tod von Bruce, aktuell mit dem Verlust von Tosca, am Muttertag. Vor unserem Jupp kann man nur sich nur verneigen. Isabell hat ihre
Examenarbeit dem Schaf als Nutztier gewidmet; wenige Wochen vor seinem Tod besuchte Jupp noch die Kinder Ihrer Referendarklasse in der Schule. Jupp- unser Merinobock verstarb drei Wochen nach seinem
Schulbesuch und nach Vollendung der Stunden zum Thema: aber er verstarb bevor die Examensarbeit geschrieben wurde..........!
Sie alle waren großartige Strategen; wir sind dankbar für euer Leben!
Großartig unser Migo! Ein Straßenkater - ein Streuner, den wir nach einem Verkehrsunfall auf Bitten unserer Tierärztin aufgenommen haben. In liebevollen Gedenken an unseren alten Rex, an den alten
Axel, an unseren alten Jus, der sich demonstrativ vor unser Auto setzte, nach dem das bei TÜV war ......,an unseren alten Mogli, den Isabell an einem heißem Sommertag am Straßenrand bei uns im Dorf
fast verdurstet und verhungert auflas ....an unsere alte blinde und taube Katzenoma Liesel, die ihre letzten Wochen nicht im Tierheim, sondern bei uns lebte und an den erst fünf Jahre alten Chuma,
der lange krank war.
In der Rubrik "Unvergessen" findet ihr noch andere Charaktere, die unser Leben bereichert haben. Sie alle waren alt, viele waren "Notfelle" oder "Notborsten"
Der erst 20 Wochen alte Moe warum? Trauer noch 15 Monate danach! Sein Tod birgt Rätsel, Was war es? War es der vermutete Zeckenbiss? eine angeborene Immunschwäche? Blutuntersuchungen zufolge hat
er nach einer Impfung nie Antikörper entwickelt. Moe war außergewöhnlich. Ein altdeutscher Hütehundwelpe mit besten Voraussetzung für Hundesport, lernwillig, arbeitsam, intellegent. Doch da war
noch etwas und zwar diese hohe soziale Kompetenz des noch so jungen Hundes. Moe - Pauls bester Freund..... Sein Tod stürzte unser Rudel in eine tiefe Krise.
Ich war damals nach einer lange geplanten OP am Bein im Krankenhaus und konnte nicht bei meiner Familie sein. Zwei Tage nach seinem Tod sah ich sie wieder, Isabell und die sechs. Anton schien um
Jahre gealtert; er hat sich nie ganz davon erholt; aus Flörchens Gesicht war jegliches Leuchten, was sie so sehr ausmacht, verschwunden. Paul war einfach nur lethargisch. Leon hing mit der Nase auf
dem Boden. Pinos Schnäuzchen hatte viel mehr weiße Haare. Am fittesten erschien Ronja- ein Trugschluss am Tag darauf drohte sie nach einem Krampfanfall zu ersticken........
Die Tage und Wochen danach gestalteten sich schwierig. Obwohl nie lange alleine, begannen sie gemeinsam anzustellen. Plötzlich hingen Tapeten von den Wänden, der Boden war
angeknabbert........
Wir mussten tun was wir eigentlich nicht wollten. Und hatten großes doppeltes Glück! Es war ein Segen, dass in Hirschhorn diese kleinen Collie Welpen geboren waren, es war ein Segen dass sie in einem
kleinen Paradies zur Welt gekommen sind, es war ein Segen, dass wir diese großartigen Elterntiere kennenlernen durften. Herzlichen Dank dem Züchterehepaar!
Vier Wochen nach Moe`s Tod stürmten regelrecht Bubi und Mädi oder -Collin und Shadow- in unser Leben und direkt in unsere Herzen. Gott sei Dank sind sie nicht "perfekt"! In unsere Familie
kehrte langsam das Lachen zurück!
Erinnern möchte ich an Freddy und Blacky. Zwei Katzenkinder die ich vor vielen Jahren mit der Flasche aufgezogen habe. Mit Freddy und Blacky begann bei mir das große Umdenken. Ich begann Tiere so zu sehen, wie es sein soll -als unsere Gefährten und Familienglieder!
Irgendwann einmal habe ich Kauffrau gelernt; seit Jahren bin ich Freiberufler, zu einem gewissen Teil kann ich meine berufliche Zeit einteilen, das passt prima in unser "Familienmanagement".
Leidenschaftlich gerne lese ich Krimis (Felicitas Mayall), besuche mit Vorliebe das Pfalztheater in Kaiserslautern, von Herzen gerne höre ich Lieder von Hanne Haller, die leider viel zu früh
verstarb, mein Lieblingssong ist jedoch "Burning Brigdes" von ELP.
Ich liebe das Wasser, gehe gerne schwimmen, stundenlang kann ich mich aber auch nur davor setzten .......einfach meinen Gedanken nachhängen oder lesen.
Last but not least, bin ich die Mama von meinen beiden erwachsenen Kindern. Isabell, na ja lest mal selber.....!
Lucas gehört natürlich meine große Sorge.
Trotzdem gilt: Ich muss nicht neben euch stehen, es reicht, wenn ich hinter euch stehe....! In Liebe.......