Jonny und Co.
Jonny und Co.

18.12.2013: Heute haben wir unseren Leon seit sechs Jahren. Endlich mal ein Anlass, über unser Weihnachtswunder 2007 zu schreiben.

 

 

Im Sommer 2007 machten wir uns auf die Suche nach einem dritten Hund. Klein sollte er sein, so dackelgroß. Außerdem sollte er  oder sie schon so ein bis zwei Jahre alt sein, denn durch mein Studium und Mamas Arbeit fehlte die Zeit, einen Welpen zu erziehen. Wir schauten uns mehrere Hunde an, doch keiner davon „passte“. Als dann im Herbst 2007 drei Katzenwelpen als Notfälle bei uns einzogen, die teils intensive tiermedizinische Betreuung brauchten und dadurch hohe Kosten verursachten, war der Wunsch nach einem dritten Hund unrealistisch geworden. Die Kätzchen machten uns große Freude und wurden langsam gesund, und immer wieder dachte ich an meinen dritten Hund, doch ich traute mich nicht, das Thema zu Hause wieder  auf den Tisch zu bringen.

Am Morgen des 18.12.2007 musste ich leider feststellen, dass eines meiner zwei Meerschweinchen gestorben war. So telefonierte ich kurzerhand mit dem Neustadter Tierheim, da ich das nun verwitwete Meerschweinchen nicht allein halten wollte- schon gar nicht an Weihnachten. Allerdings gab es in Neustadt nur ein kleines Böckchen, welches noch bei seiner Mutter bleiben musste. Ich wollte es mir noch überlegen, so sagte ich am Telefon zur Tierheim- Mitarbeiterin.

Im Laufe des Vormittags wurde mein Entschluss, wenigstens zum Gucken einmal nach Neustadt zu fahren, immer fester. Und gegen halb zwei setzte ich mich ins Auto und fuhr los, denn ich wollte unbedingt direkt zum Beginn der Öffnungszeit dort sein. Ich fühlte mich regelrecht von einer höheren Macht getrieben. Um zwei traf ich dann am Tierheimparkplatz ein und sah schon vom Auto aus eine Frau mit einem Hund auf dem Arm, die im Gespräch mit Spaziergängern war. Ich stieg aus und konnte meinen Blick nicht von diesem kleinen Kerl abwenden. Die Frau hatte das Gespräch beendet und wendete sich mir zu. Gleich standen wir uns gegenüber und sie drückte mir dieses kleine bisschen Hund in den Arm mit der Frage, ob ich ihn nicht wollte. Und ob ich ihn haben wollte! Sie erzählte mir noch ihre Geschichte, demnach war der kleine Balou (so hieß er) ein Nikolausgeschenk von ihrem Mann an die Kinder gewesen. Allerdings war in der Familie, in der beide Eltern berufstätig waren, kein Platz für einen kleinen Hund. So sollte er nun ins Tierheim gebracht werden.

Balou über Weihnachten im Tierheim? Nie im Leben! Er sollte mit zu uns kommen. Keine 10 Minuten später saßen der kleine Hundemann und ich im Auto. Wir fuhren in den Neustadter Fressnapf, wo er eine rote Leine und ein rotes Halsband bekam. Eine knappe halbe Stunde später fuhren wir bei uns auf dem Hof und dann plötzlich überkamen mich zwei grundlegende Gedanken: Wie würden Pino und Anton reagieren? Und vor allen Dingen: Was würde Mama sagen? 

Pino und Anton reagierten zwar im ersten Moment etwas durcheinander, aber schon nach wenigen Minuten interessierten sie sich für den kleinen, braunen, dicken Hund. Ich versuchte währenddessen, Mama im Büro zu erreichen, doch sie war schon Geschenke einkaufen. So musste ich also warten, bis sie nach Hause kam.

Die Aufregung stieg und ich wurde immer unruhiger. Als sie dann nach Hause kam, ging alles ganz schnell. Sie drückte das Hundebaby fest an sich und Tränen liefen über ihr Gesicht. Der Kleine sollte also unser schönstes Weihnachtsgeschenk sein.

Auch Lucas und Oma waren hin und weg von Leon, wie wir ihn dann nannten. Leon- der Löwe. Heute haben wir ihn seit sechs Jahren. Und was hat sich seither alles verändert. Was haben wir in alle den Jahren miteinander erlebt. Ich hoffe und wünsche mir von ganzem Herzen, lieber Leon, dass wir noch viele, viele Jahre gemeinsam verbringen. Mein Leithund an meiner Seite, mein Herzenshund, mein Anker in der Zeit…. Ich liebe dich!

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© Isabell Dawo